Hebammen sind für die postpartale Betreuung von Wöchnerinnen und deren Neugeborenen ausgebildet. Sie erkennen, behandeln und stabilisieren postpartale Komplikationen selbstständig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsfachkräften. Eine postpartale Betreuung erfolgt über mehrere Wochen oder sogar Monate.

Hebammen begleiten Frauen bei der Entscheidung, wie sie ihr Neugeborenes ernähren sollen: sei es mit Stillen oder mit künstlicher Säuglingsnahrung. Da das Wochenbett eine Zeit intensiver körperlicher und emotionaler Veränderungen ist, helfen sie den Frauen, ihren Alltag zu organisieren, beobachten ihren emotionalen Zustand und verweisen sie bei Bedarf an geeignete Unterstützungsdienste.



Die postpartale Nachsorge umfasst (nicht vollständige Liste)

  • Anamnese (Gesundheitscheck, Informationen über die Geburt und den Aufenthalt in der Entbindungsstation).
  • Beantworten ihrer Fragen
  • Kontrolle ihres körperlichen Zustands: Vitalzeichen, Brustgesundheit, Involution der Gebärmutter und Entwicklung des Wochenflusses, Überwachung der Heilung möglicher Geburtsverletzungen (Kaiserschnittnarbe, Dammnaht oder -verletzung… ).
  • Kontrolle ihres Neugeborenen: allgemeines Aussehen, Gewicht, Vitalzeichen und andere Überwachungen (Gelbsucht, Haut, Augen, Abtrocknung der Nabelschnur usw.).
  • Technische“ Gesten wie: Entfernung eventueller Klammern oder Fäden, Blutentnahme beim Neugeborenen (Guthrie-Test, Kontrolle des Bilirubinspiegels).
  • Verabreichung von Vitamin K und Vitamin D
  • Beurteilung Ihres emotionalen Zustands und Begleitung bei Zweifeln, Anfälligkeit und Stimmungsschwankungen.
  • Stillberatung (Pflege der Brustwarzen, Anlegetechniken, Vorbeugung und/oder Behandlung eines Milchstau’s oder einer Mastitis usw.).
  • Beratung bei der Ernährung mit künstlicher Milch (Zubereitung vom Fläschchen, Milchtyp usw.)
  • Ratschläge zum Thema Fitness
  • Beratung rund um Verhütung, Wiederaufnahme der Sexualität, Familienplanung usw.
  • Beratung rund um die Pflege des Neugeborenen, über das Schlafen und Wachsein, über sein Weinen und die allgemeine Säuglingspflege.
  • Informationen über die Elternschaft
  • Orientierung über die verschiedenen Gesundheitsdienste im Kanton und die verschiedenen Ressourcen, die Ihnen zur Verfügung stehen.